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Hier finden Sie aktuelle Informationen über die Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für behinderte Menschen in Sachsen e.V. in chronologischer Reihenfolge. Die neuesten Nachrichten stehen oben!

Seit dem 01.01.2022 ist bei der Landesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen (LAG WfbM) das Modellprojekt „Bildung im Arbeitsbereich - Lebenslanges Lernen in den sächsischen Werkstätten für Menschen mit Behinderung“ (LiAB) angesiedelt, welches zum Ziel hat, die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am Arbeitsleben zu verbessern, indem Bildungsangebote im Arbeitsbereich der WfbM mit dauerhafter Qualität etabliert werden.

Copyright: DRK Landesverband Sachsen e.V.

Seit dem Beginn des Projektes, welches in enger Kooperation mit der Liga der Freien Wohlfahrtspflege Sachsen initiiert wird, wurden einige Meilensteine erreicht und mit der Gründung des Projektbeirates die erste Phase des Projektes abgeschlossen. Die Erfahrungen in vielen Projekten haben gezeigt, dass ein Expertengremium in Form eines Beirats von unschätzbarem Wert ist.

Daher hatte die LAG WfbM Sachsen am 30.01.2023 zu einer ersten konstituierenden Sitzung des Beirates eingeladen, um dieses Instrument im Projekt als Ressource zu nutzen. Die Sitzung wurde als hybride Veranstaltung durchgeführt und viele für das Projekt relevante Akteure sind der Einladung gefolgt. Neben dem Landesinklusionsbeauftragten für die Belange der Menschen mit Behinderung, Michael Welsch, waren auch Vertreterinnen und Vertreter des Sächsischen Ministerium für Soziales und gesellschaftlichen Zusammenhalt, des Kultusministeriums, der Bundesagentur für Arbeit, des Kommunalen Sozialverbandes Sachsen, des Werkstattrates und der Fachstelle PRAXISBAUSTEIN anwesend.

In der ersten Sitzung wurden durch die Kollegen und Kolleginnen der Hochschule Mittweida, die das LiAB Projektes wissenschaftlich begleiten, dem Beirat die Ergebnisse der Befragungen zum Thema Bildung im Arbeitsbereich sowie vier Modelle zur Erprobung vorgestellt. Somit kann das Projekt LiAB in die nächste Phase starten und die Erprobung der Modelle in den zwölf Pilotwerkstätten beginnen. Somit soll ein Beitrag geleistet werden, das Thema Bildung im Arbeitsbereich voranzubringen und dem Bedürfnis der Menschen mit Behinderung nach beruflicher Bildung gerecht zu werden.

Mit der Option der Außenarbeitsplätze bekommen die Beschäftigten in Werkstätten die Gelegenheit, im Umfeld des ersten Arbeitsmarkts eine Tätigkeit auszuüben und dabei die Sicherheit der Werkstattleistung zu behalten. Im folgenden Video sehen Sie, welche Erfolge eine solche Kooperation mit Unternehmen für die Menschen hervorbringen kann: 

Der Werkstattrat und die Frauenbeauftragte der Inpuncto Werkstätten der Lebenshilfe Dresden e.V. haben einen Film produzieren lassen, in welchem sie von Ihrer Arbeit als Interessenvertretung berichten: 

 

Am 19. Januar 2023 hatten wir die Möglichkeit, uns in den Räumlichkeiten der Inpuncto-Werkstatt in Dresden mit dem Landesbeauftragten für Inklusion der Menschen mit Behinderungen, Michael Welsch, auszutauschen. Neben Mitgliedern des Vorstands und Frau Nitzsche, war auch der Sprecherrat der Werkstatträte in Sachsen fast vollständig vertreten und der Werkstattrat und die Frauenbeauftragte sowie die Werkstattleitung der Inpuncto Werkstätten waren Teil der Runde. Dass Herr Welsch sich einem so großen Teilnehmerkreis öffnete und auf Ideen und Impulse aller Beteiligten einging, ist aus unserer Sicht gelebte Inklusion. Wir konnten uns lösungsorientiert auf Augenhöhe über die unterschiedlichen Themen, die Zukunft der Werkstätten in Sachsen betreffend, austauschen. 

Ausschlaggebend für die Diskussionsrunde war die Veröffentlichung der Erfurter Erklärung im November 2022, welche von den Inklusionsbeauftragten des Bundes und der Länder beschlossen wurde. Inhaltlich beschäftigt sich das Papier unter anderem mit Positionen zur Neuausrichtung von Werkstätten, mit dem Fokus auf Übergänge von Werkstattbeschäftigten auf den ersten Arbeitsmarkt. Einige Punkte in der Erfurter Erklärung hatten bei Werkstatträten und anderen Akteuren in den sächsischen Werkstätten für Unklarheiten gesorgt, welche beim Austausch benannt und debattiert wurden.

Herr Welsch betonte, dass es Werkstätten auch in Zukunft geben müsse, da der Großteil der dort tätigen Menschen in diesen gut aufgehoben sei. Viel sei bereits erreicht, viel gäbe es allerdings noch zu tun.

Gemeinsames Ziel der weiteren Zusammenarbeit aller Beteiligten ist es nun, einen Weg zu finden, wie mehr Öffnung hin zum ersten Arbeitsmarkt gelingen kann, ohne den ursprünglichen Wert der Werkstätten aus den Augen zu verlieren.

Hierfür brauchen die Werkstätten die nötigen Ressourcen, welche auf gesetzlicher Ebene verankert werden müssen, an dem Punkt waren sich die Anwesenden einig. Vor allem die personelle Ausstattung der Werkstätten muss qualitativ kontinuierlich ausgebaut werden. 

 Nun gilt es, weiter im Gespräch zu bleiben und mit den politischen Netzwerkpartnern sowie Leistungsträgern und Leistungserbringern ein Konzept zu erstellen, wie die Werkstätten in Zukunft funktionieren können. Unerlässlich ist hierbei die Beteiligung der Menschen, die in Werkstätten tätig sind.

Nachdem wir bereits 7 Pilotwerkstätten für die praktische Erprobung der Modelle für berufliche Weiterbildung gewinnen konnten, ist es nun auch gelungen, eine wissenschaftliche Begleitung mit einzubeziehen.

Die wissenschaftliche Betrachtung des Projektes war von Beginn an ein wichtiges Anliegen, um die Erkenntnisse reflektieren und evaluieren zu können. Wir freuen uns, dass das Anliegen des Projektes auf viel positiven Zuspruch bei den Forschungsinstituten gestoßen ist und wir mit der Hochschule Mittweida und deren Kooperationspartner Sopro e.V. (Soziale Projekte in den neuen Bundesländern) einen fachlich kompetenten Partner an unserer Seite haben. 

Am 11.10.2022 konnten wir den Vertrag zwischen der LAG WfbM und Sopro e.V. / Hochschule Mittweida unterzeichnen und so einen weiteren Meilenstein im Projekt erzielen. Mit Michael Hauschild als Vertreter unseres Kooperationspartners, der Liga der freien Wohlfahrtspflege, unserer Geschäftsführerin Elisabeth Nitzsche und den beiden Kollegen der Hochschule konnten wir uns ausführlich zur Perspektive des Projekts LiAB austauschen.  

Ziel der wissenschaftlichen Begleitung des Projekts ist es, die Potenziale der Modelle mit der besonderen Zielgruppe und den individuellen Merkmalen des Themengebiets zu betrachten. Im Ertrag soll mit der wissenschaftlichen Begleitung fundiert begründet werden, welche Modelle der beruflichen Weiterbildung zur Erprobung in den Pilotwerkstätten sinnvoll sind und welche Bedingungen dafür gegeben sein müssen.

Vor allem bei inhaltlichen Fragestellungen ist es sinnvoll, auf einen erweiterten Kreis von Fachleuten zurückgreifen zu können. Aufgrund der Expertise des Hochschulteams und dem dort vorhandenen Wissen über die aktuelle Forschungslage, können wir das Projekt so deutlich voranbringen.

Wir freuen uns auf eine interessante Zusammenarbeit!